Unternehmensberaterin wird Händlerin
Helgas Traum vom eigenen Laden ist Wirklichkeit geworden: „Ich hatte immer im Hinterkopf, irgendwann mache ich mal einen Laden auf“, erzählt sie. Zuvor war sie selbstständige Unternehmensberaterin im Bereich Personal und Personalauswahl, auch da umtriebig und erfolgreich. Doch der Ladentraum ließ ihr keine Ruhe, auch wenn das innere Bild zunächst verschwommen blieb: „Da war immer so ein Grundrauschen, ohne dass ich genau gewusst hätte, wie der Laden aussehen soll. Dann habe ich aber ein Produkt entdeckt, bei dem ich sofort dachte - das könnte was sein!“ Eins kam zum anderen und plötzlich war auch ein passendes Ladengeschäft zu haben, in 1A-Lage mitten in der historischen Altstadt von Staufen.
Die Idee kam mit dem Laden
Kurzerhand unterschrieb sie den Mietvertrag . „Ich hatte eine Menge Ideen“, erzählt Helga. „Die mussten jetzt alle auf Machbarkeit abgeklopft werden – jetzt ging es um Einkaufspreise, Mindestmengen, Gebietsschutz, Ordertermine und Messebesuche. Aber die Richtschnur war schon damals klar. Ich wollte nur schöne, edle und feine Dinge um mich haben.“ Sie war, erzählt sie weiter, komplette Anfängerin, musste praktisch alles neu lernen und recherchieren.
Doch drei Monate später hatte sie alles bis ins Detail durchkonzipiert. Das Sortiment stand, das Logo war fertig, und zusammen mit einer „wunderbaren Innenarchitektin“ wurde der kleine Laden zu einem Schmuckstück gestaltet. Pünktlich zum verkaufsoffenen Sonntag konnte sie das Geschäft eröffnen. Als Namen wählte sie „tausend & eins“, als Anspielung auf die vielen verschiedenen Dinge, die es dort zu kaufen gab, und als Assoziation zu einer glitzernden Märchenwelt voller Geheimnis und Schönheit.
Das war 2015, der Laden hatte kaum 25 Quadratmeter Verkaufsfläche. 2021 ist tausend & eins dann umgezogen. Nur wenige Meter weiter in der Staufener Hauptstraße, aber das neue Geschäft war um das Zehnfache größer als das alte! „Ob ich diesen Riesenschritt wirklich mache und den Mietvertrag unterschreibe, musste ich mitten im Corona-Lockdown entscheiden, als alle vom Niedergang des Einzelhandels sprachen“, erzählt Helga. Außerdem musste die zusätzliche Fläche bestückt werden, während eine nach der anderen Fachmesse abgesagt wurde. „Ich musste in kurzer Zeit zahllose Dinge recherchieren, neue Ideen entwickeln, das Konzept an die neue Situation anpassen und weiterentwickeln, und nebenbei diesen – für mich damals riesigen – Laden planen und einrichten.
Neben dem Namen blieb aber auch das Motto unverändert „Schönes, Edles, Feines“. „Sehr viele Dinge können schön, edel oder fein sein, neben Kleidern und Handtaschen zum Beispiel ein Wasserkocher mit besonderem Design – wenn er zum Laden passt“, betont Helga. „Ich habe Freude am Entdecken und Aussuchen. Mich interessieren Dinge, die es woanders nicht gibt.“